Pia Klemp – Lass uns mit den Toten tanzen – Roman – 2019

Pia Klemp

Lass uns mit den Toten tanzen

Roman

224
Seiten
Umschlag von:
Julia Dambuk
Hardcover
ISBN
978-3-87512-491-0
20,00 €
(brutto)

Pia Klemp war Kapitänin bei der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer. Im August 2017 wurde eines ihrer Schiffe, die Iuventa, in einen italienischen Hafen beordert und von den Behörden beschlagnahmt. Für das Retten im Mittelmeer droht ihr und weiteren Crewmitgliedern ein Prozess in Italien und bis zu 20 Jahre Haft. Während sich ihr Einsatz vom Wasser auf die Straße verlagert hat, schrieb Pia Klemp einen Roman, der von ihren Rettungsmissionen geprägt ist. In »Lass uns mit den Toten tanzen« setzt sich eine Aktivistin kompromisslos für die Einhaltung der Menschenrechte ein. Sie kämpft für ihre Utopie, eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, Schutz für die Natur und Freiheit für alle Lebewesen.

Eine Kapitänin sticht mit einer Crew aus Hippies, Punks und Weltverbesserern in See, da tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken, die Zuflucht in Europa suchen. Die Crew kann nicht akzeptieren, dass die EU-Staaten die Seenotrettung eingestellt haben und die Menschen wissentlich sterben lassen. Sie orientiert sich uneingeschränkt an der Einhaltung der universellen Menschenrechte. Als ihre Rettungseinsätze sabotiert und kriminalisiert werden, nimmt das abgekartete politische Spiel neue Dimensionen an.

Die Sicht der Kapitänin entlarvt, wie die europäische Politik ihre selbst propagierten Werte verrät. Sie kämpft rigoros gegen die Verbrechen des herrschenden Systems und hadert mit Fluch und Segen ihrer eigenen Freiheit. Nur der eigene Aufstand bietet Hoffnung, den eigenen Überzeugungen gerecht zu werden. Der Roman zeigt schonungslos, wie die Zweifel an einer Gesellschaft steigen, die millionenfaches Leid mental und politisch auf größtmöglicher Distanz zu halten versucht.

Eine brachiale Feier von zivilem Ungehorsam, Alkohol, Freundschaften, Romanzen und eine brennende Liebeserklärung an den Kampf für eine gerechte Welt. 

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Pia Klemp

Pia Klemp (*1983) ist Schriftstellerin, Kapitänin und vernarrte Landstreicherin. Seit Jahren steht ihr Leben im Dienste des Aktivismus, zu See und an Land. An Bord von Meeresschutz-Organisatio­nen und als Kapitänin in der zivilen Seenotrettung kämpft sie für Tier- und Menschenrechte. Sie war Teil des feministischen Kollektivs, das (mit finanzieller Unterstützung von Streetart-Künstler Banksy) das Schiff Louise Michel zur Ret­tung schiffbrüchiger Flüchtender im Mittelmeer klarmachte. 2017 wurde eines ihrer Schiffe – die Iuventa – beschlagnahmt. Die italienische Staatsanwaltschaft ermittelte jahrelang gegen Klemp und weitere Crewmitglieder wegen »Beihilfe zur illegalen Einwanderung«. Klemp ist Preisträgerin des Clara-Zetkin-Frauenpreises (2019) und mit der Crew des Rettungsschiffs Iuventa Preisträgerin des Paul Grüninger Preises (2019) sowie des Amnesty Interna­tional Deutschland Menschenrechtspreises (2020).

Ihre Überzeugungen, Eindrücke und Fragen brachte sie bereits in drei gesellschaftskritischen Romanen auch auf das literarische Parkett: »Allmende und Schrebergarten« (Edition Contra-Bass 2018), »Lass uns mit den Toten tanzen« (Maro 2019) und »Entlarvung« (Ventil 2021). Zuletzt erschien ihr Essay »Wutschrift« (Penguin 2022).


Presse

»Ihre Botschaft an Salvini?«
Sagen Sie jetzt nichts, Pia Klemp

Interview ohne Worte

»Pia Klemps Buch ist ein spannender Thriller aus dem realen Leben, der aufrütteln will und betroffen und trotzdem Spaß macht.«

ARTE Journal

»Klemps Buch ist eine eindrückliche Schilderung dessen, was diejenigen erleben, die sich in das Auge des Orkans der europäischen Flüchtlingspolitik begeben. Und dort deren Versagen ausbaden müssen. Es sind Beschreibungen von Leid und Tod, erzeugt durch die ausbleibende Rettung und die europäische Abschottung. Wer bei solchen Geschichten nicht Wasser und Rotz heult, ist längst ein Gauland.«

Fabian Hillebrand / 26.8.2019

»Der Roman hat viel Drive, sarkastischen Humor und Ironie, er liest sich im Nu. Mit viel Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis berichtet die Protagonistin in einer manchmal deftigen Umgangssprache. […] Genauso wie die Seenotrettung durch NGO stört, wird auch dieses Buch stören, denn es handelt von Menschen, die nicht wegschauen, sondern hinschauen – und hingehen.«

Annegret Mathari / 29.08.2019

»Das Buch ist ein außerordentlich starkes politisches Plädoyer, verpackt in einer Geschichte über Klemps Lebensmotto ›Liebe und Revolution‹. Wer danach nicht den Kopf gegenüber der europäischen Außenpolitik schüttelt, hat die Botschaft des Buches nicht verstanden.«

»Für Liebe und Revolution«, Felix Wortmann-Callejon im

»Selten war das vielbemühte Kafka Zitat zutreffender als hier: ›Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.‹ Und Pia Klemp weiß die Axt zu schwingen.« / »Frei nach Christoph Schlingensief: Nach dem Lesen eines Buches muss man Liebe oder Revolution machen wollen. Nach "Lass uns mit den Toten tanzen", will man beides machen. Mehr Pflichtlektüre geht nicht!«

Sascha Pommrenke

»Es ist ein Thriller, herausgegriffen aus dem echten Leben.«

ZEIT Online

»Ein anarchischer Stream of Consciousness«

taz

»Pia Klemps Engagement hat etwas extrem Direktes und Radikales. Etwas, das provozierend wirken kann, weil es sich an keine Regeln hält.«

Berliner Zeitung

»Kraftvoll ist das, authentisch, schonungslos. Ein sehr politisches Buch, das uns alle beschämt in unserer behüteten Privilegiertheit. ... Eines der stärksten Bü­cher des Jahres.«

Stadtblatt Osnabrück

»Pia Klemp gibt denen eine Stimme, die nicht gehört werden, und kämpft gegen die Unmenschlichkeit der EU-Flüchtlingspolitik.«

junge Welt, 11.9.2019

»Man kommt nahe ran an die Kapitänin (der Geschichte), die sich nicht scheut, glücklicherweise, auch ihre nicht so tollen Seiten zu zeigen. Ihre Ratlosigkeit, ihre Borstigkeit. Die es vielleicht braucht, um so eine ungeheure Selbtstermächtigung hinzubekommen – sich mit einem kleinen, alten Schiff samt meist unerfahrener Freiwilligen-Besatzung der Politik eines ganzen Kontinents entgegen zu stellen.«

Ulrich Noller

»Pia Klemp handelt und schreibt beherzt. Es fühlt sich an, als kompensiere die Autorin ihren Knochenjob mit Anleihen an die derbe Sprache Charles Bukowskis und an die Lakonie eines Jörg Fauser. Würde passen, weil Klemp mit schnoddriger Anarchie, beeindruckend und bedrückend zugleich, den Totentanz im Mittelmeer beschreibt. Und wie in B. Travens Totenschiff suchen Passagiere ohne gültige Papiere einen Hafen.«

Kurt Pohl

»Der Roman von Pia Klemp entfaltet seine Wucht nicht nur aus der Geschichte und ihrer Nähe zur Realität, sondern vor allem durch seine Sprache. Die Mischung aus Punk, eher Männern zugeschriebener Vulgarität, Diskursbrocken, Reflexionen, Selbstoffenbarungen und Gefühlsabgründen ist vom ersten bis zum letzten Satz dicht, poetisch und strotzt vor Selbstempowerment.«

Moment...