Onkel Amerika

Johann Bauer

Onkel Amerika

und die wundersamen Jahre der Symmetrie

272
Seiten
Umschlag von:
Julia Dambuk · juliadambuk.de
Broschur
ISBN
978-3-87512-487-3
20,00 €
(brutto)

Eine kleine Bergarbeiterstadt im Alpenvorland in den frühen 50er-Jahren. Das Leben hier scheint keine Zukunft zu bieten. Wer kann, wandert aus – nach Amerika. Dass man nur dort sein Glück machen kann, gilt als ausgemacht. Wohlstand, Reichtum womöglich, ein glückliches Leben – das ist die Quintessenz, die jeder Angehörige eines Amerika-Auswanderers aus den kostbaren, fein knisternden Luftpostbriefen heraussaugt, die – viel zu selten – von dem fernen Verwandten eintreffen. Einen Auswanderer, der zurückkommt, um zu bleiben, hätte sich keiner vorstellen können. Aber genau das passiert. Kaum ist »Onkel Amerika« ins Kaff zurückgekehrt, vergeht selten eine Woche ohne Skandal …

Eine kleine Bergarbeiterstadt im Alpenvorland in den frühen 50er-Jahren. Das Leben hier ist eng und trist und scheint keine Zukunft zu bieten. Wer kann, wandert aus – es gibt kaum einen, der nicht davon träumen würde. Dass man nur in Amerika sein Glück machen kann, gilt als ausgemacht. Wohlstand, Reichtum womöglich, ein glückliches Leben – das ist die Quintessenz, die jeder Angehörige eines Amerika-Auswanderers aus den kostbaren, fein knisternden Luftpostbriefen heraussaugt, die manchmal, viel zu selten, von dem fernen Verwandten eintreffen, und dann der Nachbarschaft vorgelesen werden wie Nachrichten aus dem Paradies. Einen Amerika-Auswanderer, der nach zehn langen Jahren zurückkommt, um zu bleiben, hätte sich keiner vorstellen können. Aber genau das passiert.

Kaum lebt der Onkel mit seiner prächtigen Ami-Limousine wieder im Kaff, vergeht selten eine Woche ohne Skandal. Erst die Sache mit der Hütte im Moos, die von einem Tag auf den anderen spurlos verschwindet und damit einem Verbrechen das Versteck entzieht. Dann dieses Drama um einen Volksschullehrer, der am Morgen nach einem Klassentreffen in der Aussegnungshalle des Friedhofs aufwacht … Für den Neffen des Heimkehrers gibt es keinen Zweifel: Sein Onkel ist es, der nachts als Racheengel durch den Ort geistert und offene Rechnungen begleicht – genau wie die Helden seiner Comics, die unentwegt für die Symmetrie von Schuld und Strafe sorgen. So werden »Onkel Amerika« und sein Kumpel, der Samstagsboxer Carnera-Schorsch, für die Jugendlichen im Kaff zu den Helden ihres Universums. Dazu kommt der Föhn aus den Alpen, der den Leuten die Gedanken verwirbelt und verkehrtherum wieder zusammensetzt. Obwohl also die Kaff-Bewohner an Wunderliches gewohnt sind, hätte niemand gedacht, dass ihnen allen die haarsträubendste Geschichte noch bevorsteht …

Mit feinem Gespür für die Atmosphäre des Ortes und der Zeit erzählt Johann Bauer in seinem Roman-Debüt die Geschichte eines Jungen, seiner Familie und den Leuten eines Kaffs – von der Schockstarre der ersten Nachkriegszeit bis in die Volkswagen-für-alle-Ära der späten 50er-Jahre.

Johann Bauer

Johann Bauer, geboren 1943 in Mecklenburg, aufgewachsen in Penzberg und Weilheim. Ausbildung zum Verlagsbuchhändler in München, anschließend Werbeassistent in einem Münchener Fachbuchverlag. Er wechselte das Metier und arbeitete in verschiedenen kleineren und in großen internationalen Werbeagenturen (München, Frankfurt/Main und Düsseldorf) – erst als Texter, später als Creative Director und geschäftsführender Gesellschafter. »Onkel Amerika« ist Johann Bauers Roman-Debüt.


Presse

Johann Bauers »Onkel Amerika« ist ein Heimatroman, eine wahre Geschichte, unabhängig davon, was an ihr authentisch und was ausgedacht ist, ein Abbild der jungen Bundesrepublik, die sich noch nicht von den Schrecken der Kriegsjahre erholt hatte und keinen Anspruch erhob, eine moralische Supermacht zu sein. Geschrieben von einem, der das Schreiben als Handwerk gelernt hat, nicht als literarische Disruption im Dienst der Volkserziehung. So würde Ganghofer heute schreiben, klar und kraftvoll.

»Onkel Amerika« hätte das Zeug, Stoff für den nächsten Film von Joseph Vilsmaier zu sein. Er spielt in einer Zeit, in der die Schaukästen des örtlichen Filmtheaters und die Wäscheleine der Nachbarin die Phantasien unserer Schulferien lenkten. Genauso wie der Traum, einen Onkel aus Amerika zu haben. Einen, der uns in den 50er und 60er Jahren aus dem Mief des bayerischen Oberlands oder sonstwo rettet. Johann Bauers Debüt-Roman ist unterhaltsam, sprachlich brillant und damit die ideale Lektüre für den Sommer am See oder den Regen daheim.

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