Ein Leben am Abgrund – 100 Jahre Charles Bukowski - Radiosendung im SRF - Ein informatives und unterhaltsames Portrait des Jubiliars.
12.08.2020

Wie aktuell ist Charles Bukowski? - Radiosendung im SWR2 - Diskussion über die literarische und politische Bedeutung Buks.
13.08.2020

»Kannst mich meinetwegen hassen
wenn du willst,
aber wenn ich in meinen Spiegel starre
setzt sich die Welt auf den Arsch
und meine Worte flutschen durch sie
durch.«


Charles Bukowski

Mit dem Band Gedichte, die einer schrieb, bevor er im 8. Stockwerk aus dem Fenster sprang, der 1974 erschien, startete Mr. Bukowski in Deutschland durch. Gewissermaßen flutschten seine Worte über den großen Teich zurück ins Geburtsland des Autors. 2020 steht nun ein rundes Jubiläum an: Herzlichen Glückwunsch, Buk, zu deinem 100. Geburtstag!
Zur Feier des Jahres veröffentlichen wir Das Leben des Charles Bukowski, die erweiterte und überarbeitete Biographie Neeli Cherkovskis zusammen mit dem literarischen Durstlöscher Ein Sixpack zum Frühstück. Wie es zustande kam, dass Buk auch in Deutschland zu großer Beliebtheit gelangte, kann uns eine Primärquelle erklären. Benno Käsmayr hat hierzu seine Erinnerungen in der Süddeutschen Zeitung geteilt.

Das Leben des Poeten am Abgrund wird im SRF beleuchtet; der abenteuerliche Weg des schreibwütigen Autodidakten, geprägt von brachialen Arbeitsumfeldern, einem Haufen Sex, perfektioniertem Alkoholismus und immer wieder Texte, Texte, autobiographische Texte.

Eine raue Stimme wie diese ist auch heute wichtig, gerade wenn es um Armut und Perspektivlosigkeit breiter Gesellschaftsteile geht – und das global. Im SWR2 diskutierten Gertie Honeck (Schauspielerin mit Bukowskiprogramm), Benno Käsmayr, (laut dem Dirty Old Man »the only honest publisher in Germany«) und Roni (Vorsitzender der Charles Bukowski-Gesellschaft), moderiert von Alexander Wasner, darüber, welche Elemente der Lyrik und Prosa nichts von ihrer Durchschlagskraft eingebüßt haben und was die Relevanz der Texte über harte Lebensumstände ausmacht.

Unter der Maxime der Nonkonformität produzierte Buk Prosa und Lyrik – immer darauf bedacht, seiner Sprache die Rohheit und Klarheit zu lassen – weder andere Zeitgenossen zu imitieren noch deren gesellschaftlichen Positionen. Letztlich geht es auch darum, wie einfach viele der uns umgebenden, harschen Realitäten sprachlich aufbereitbar sind, wenn man sich auf Trostlosigkeit, Gewalt und Sex einlässt – natürlich kräftig gewürzt mit beißendem und selbstreflexivem Humor.
In diesem Sinne: Alle reden zu viel (wie die Sendung im Deutschlandfunk Kultur ebenfalls betitelt ist) – lesen wir lieber, was Mr. Charles Bukowski uns hinterlassen hat.

Moment...