Das Erbe der Menschheit

Chi Hui

Das Erbe der Menschheit

und andere Geschichten

144
Seiten
Umschlag von:
Theresa Klenke
Broschur
ISBN
978-3-87512-858-1
24,00 €
(brutto)

Übersetzt aus dem Chinesischen von

Felix Meyer zu Venne, Lukas Dubro und Chong Shen

Mit einem Nachwort von

Sanfeng

Mit Illustrationen von

Studierenden der Fakultät Design an der Hochschule Düsseldorf / Peter Behrens School of Arts

Eine Anthologie mit vier Kurzgeschichten der chinesischen Science-Fiction-Autorin Chi Hui und einer Einführung von Sanfeng. Herausgegeben und übersetzt vom Kapsel-Team Felix Meyer zu Venne, Lukas Dubro und Chong Shen, gestaltet von Marius Wenker.

Chi Hui ist eine der vielseitigsten Stimmen des zeitgenössischen chinesischen Science-Fiction-Kosmos. Die Welten, die sie in ihren Erzählungen entwirft, werden von riesigen Käfern, hyperintelligenten Ratten, bösen Piraten und artifiziellen Menschen bewohnt – und verraten dabei so einiges über »Das Erbe der Menschheit«.

1997 entdeckte der US-amerikanische Ozeanograf Charles Moore auf dem Weg von Hawaii nach Südkalifornien einen riesigen Müllstrudel im Pazifik. Die Meeresströmungen tragen unsere weggeworfenen Plastikflaschen, Quietscheenten, Kleiderbügel und alle möglichen anderen Abfälle dorthin. Fünf solcher Zonen gibt es in den Weltmeeren – eine Katastrophe für die Natur, denn Lebewesen verwechseln den giftigen Müll mit Futter.

In der Titelgeschichte dieses Sammelbands hat der Müllstrudel im Nordatlantik längst die Ausmaße eines Kontinents erreicht. Für Chi Hui ist das der Ausgangspunkt eines Gedankenexperiments: Was, wenn die Zerstörung der Umwelt nicht das Ende wäre – sondern der Anfang einer Welt, in der es keine Menschen mehr gibt? Die machen sich in der Geschichte nämlich schon bald aus dem Staub.

Chi Hui lädt in faszinierende, verzaubernde und zugleich angsteinflößende Welten ein, die auch menschliche Abgründe aufzeigen. Die vier Erzählungen halten eine berührende Mischung aus spannenden utopischen sowie dystopischen Szenarien bereit und geben somit einen Einblick in die vermeintliche Zukunft – mit und ohne Menschheit. Können Sie sich vorstellen, umgeben von künstlichen Menschen zu leben, aber den Unterschied gar nicht zu merken? Was wäre, wenn die Erde sich gegen ausbeutende Piraten zur Wehr setzt? Und wie ähnlich können sich Ratten und Menschen eigentlich sein?

Diese Anthologie ist die erste Buchveröffentlichung mit Geschichten von Chi Hui in deutscher Sprache. Sie enthält die Erzählungen »Das Insektennest«, »Der Algorithmus der Artifiziellen«, »Die unendliche Erde« und »Das Erbe der Menschheit«. Willkommen in der Zukunft!

Chi Hui

Chi Hui 迟卉 wurde 1984 im Nordosten Chinas geboren. Seit 2006 lebt sie in Chengdu, einer der größten Städte des Landes, zusammen mit ihrer zehn Jahre alten Katze. Sie studierte an der Pädagogischen Universität Shanghai Biologie, hatte aber nie vor, als Lehrerin zu arbeiten. Seit 1999 schreibt sie. Ihre erste Kurzgeschichte „Der einzige Sohn“《独子》erschien 2003 in Chinas größter Science-Fiction-Zeitschrift, der Science Fiction World 科幻世界. Seitdem hat sie über einhundert Kurzgeschichten und einige Romane veröffentlicht, für die sie mit mehreren chinesischen Science-Fiction-Preisen ausgezeichnet wurde. Von 2017 bis 2021 war sie in der Redaktion der Science Fiction World tätig, heute arbeitet sie wieder als freischaffende Autorin. Einige ihrer Geschichten wurden auch ins Englische und Koreanische übersetzt.


Übersetzer

Lukas Dubro ist ein in Berlin und Paris lebender Journalist und Literaturwissenschaftler. Er absolvierte seinen Master an der Freien Universität im Fach Angewandte Literaturwissenschaft. 2017 startete er die Zeitschrift Kapsel und 2012 das Fanzine Cartouche über Popkultur aus Berlin. Von 2015 bis 2022 verantwortete er bei der Initiative Acud Macht Neu die Pressearbeit und betreute die Literaturreihen. Seit Anfang 2018 arbeitet er als freier Mitarbeiter bei der Deutschen Presse-Agentur und seit Ende 2021 beim Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er schrieb unter anderem für taz und Spex.

Felix Meyer zu Venne ist Sinologe, Übersetzer und Chinesischlehrer und lebt in Berlin. Während des Studiums arbeitete er im Berliner Elfenbein Verlag sowie als Lehrbeauftragter im Fachbereich Sinologie an der Westfälischen-Wilhelms-Universität zu Münster. Seit 2018 leitet er die Redaktion von Kapsel und seit 2021 ist er Mitherausgeber. Seine Übersetzungen sind in den Heften für ostasiatische Literatur, bei Heyne und in Kapsel erschienen. Darüber hinaus forscht er zum Thema chinesisches Theater.

Chong Shen lehrt und forscht seit 2019 an der Fudan-Universität in Shanghai, an der er von 2007 bis 2014 Germanistik studierte. Von 2014 bis 2018 war er DFG-Stipendiat und promovierte über die moderne deutsche Literatur an der Friedrich-­Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Stu­dien der Freien Universität Berlin. Seine Monographie »Ennui, Epiphanie, Mnemopoesie« wurde im Verlag Königshausen & Neumann veröffentlicht. Außerdem publizierte er ­mehrere ­Ar­ti­kel über Stefan George, Hugo von Hofmannsthal und ­Rainer Maria Rilke in verschiedenen wissenschaftlichen Zeitschriften. Seit 2017 ist er Teil der Kapsel-Redaktion.


Illustrator*innen

Für die Zusammenarbeit an diesem Projekt danken wir besonders der Künstlerin Ruohan Wang und Prof*in Mone Schliephack vom Fach Illustration an der Fakultät Design der Hochschule Düssel­dorf / Peter Behrens School of Arts sowie den folgenden Studierenden von Ruohans Kurs, die in ihren Illustrationen Chi Huis Welten fantastisch ins Szene gesetzt haben. Wir freuen uns sehr, Eure Arbeiten in »Das Erbe der Menschheit« veröffentlichen zu dürfen.

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Theresa Klenke, @bytheresaklenke


Chiara Pizzichillo, @chiarap.tif


Bijan Torabli, @bijan_torabli


Florian Littke, @florianlittke_design


Kyon Elias Jürgens, @kyon.illu


Leonie Elin Wortmann, @hitzebelastung


Alina Cremer, @hej_alina


Djantra Dang, @djanyini


Maria Tafler, @b1ttersweetmary


Jessica Hölzer, @yoenchy


Hannah Stutz, @hannahsillu


Eli Alaimo Di Loro, @boy_gogh


Jonathan Gnoth, @bifaxstudio


Eunsol Oh, @ohenso1


Noa Taoka, @nqtrne

Laura Sistig, @laura_sistig


Oleg Bekker, @ogbakerrr


Feline Stepputat, @felinestepputat


Caroline Dietl, @caroline.dietl


Anna-Lena Sieben, @anna.siiieben


Mandy Dziubek, @punychu


Laura Olenberg, @dandyla_


Eda Sultan Daglioglu, @edasltn


Klara Müller, @klara_archive


Dinora Pereira, @deenorapereira


Lisa Menzel, @visuals.bylisa


Onur Özdaslar, @nrc.o


Yvonne Glöckler, @paintedmarmelade


Julian Berner, @ugly_piotr


Chunping Xu, @miamianxu


Verfasser des Nachworts

Sanfeng 三丰, Pseudonym von Zhang Feng 张峰, wurde 1978 in der Provinz Jiangsu geboren. Er promovierte im Fach Stadtplanung an der University of Maryland. Heute forscht er zur Stadtentwicklung in der Science-Fiction-Literatur, aber auch zur Industrie hinter dem Genre, ihrer Geschichte und Innovationskraft. Er veröffentlichte Dutzende wissenschaftliche Artikel und gab 2020 die Kurzgeschichtenanthologie „The Anthropomorphic Algorithm“ 《拟人算法》 und 2023 den Essayband „The Future Map of the Science Fiction Industry“ 《科幻产业的未来版图》heraus. Er unterrichtet an der Southern University of Science and Technology in Shenzhen und ist Herausgeber der Zeitschrift „World Science Fiction Frontier“ 世界科幻动态.

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