Kapsel 05 – Der Einsiedler

Liu Yang

Kapsel 05 – Der Einsiedler

Fantastische Geschichten aus China

64
Seiten
Umschlag von:
Marius Wenker
Broschur mit Rückstichheftung
mit vielen Illustrationen in zwei Sonderfarben
ISBN
978-3-87512-857-4
15,00 €
(brutto)

Eine von Lukas Dubro und Felix Meyer zu Venne herausgegebene Zeitschrift mit Texten und Illustrationen von der

Kapsel-Crew

In Ausgabe 05 des Kapsel-Magazins werden wir zu Einsiedlern und reisen dann bis ans Ende des Universums und sogar darüber hinaus. Kapsel präsentiert eine bislang nicht übersetzte Kurzgeschichte aus dem chinesischen Science-Fiction-Kosmos von Liu Yang: »Der Einsiedler«.

In der Geschichte »Der Einsiedler« aus dem Jahr 2014 geht Liu Yang der Frage nach, was passiert, wenn sich ein Mensch in einer Höhle einschließt und damit nicht mehr dem Rhythmus von Tag und Nacht folgt. Verändert sich seine Wahrnehmung der Zeit? Wird sie langsamer? Oder läuft die Zeit schneller? Der Unternehmer in Liu Yangs Geschichte bemerkt zunächst nicht, wie sich draußen die Welt immer schneller dreht. Losgelöst vom Takt der Welt beginnt eine Reise, die ihn bis ans Ende des Universums führt.

Liu Yang wurde 1986 in der Provinz Sichuan geboren und promovierte in Physik. Sein Hintergrund als Naturwissenschaftler inspiriert sein Schreiben. Ist »Der Einsiedler« also eine Verbindung von Science und Fiction? Eine weitere spannende Frage wirft der kanadische Science-Fiction-Autor und Hugo-Award-Gewinner Peter Watts auf: Sind wir nicht alle eigentlich Zeitmaschinen, die eine Fehlfunktion haben? Er denkt darüber in einem exklusiv für diese Kapsel-Ausgabe verfassten Essay nach.

Literarische Mini-Universen zu der Geschichte formuliert haben Julia Dorsch, Lukas Dubro, Anja Engst, Anna Hetzer, Tim Holland, Rudi Nuss und Regina Kanyu Wang. Jiang Zhenyu stellt Liu Yang Fragen zu den Grenzen von Science und Fiction. Die Geschichte und die weiteren Texte illustriert haben: Martha Burger, Christoph Köster, Robert Löbel, Claudia Schramke, Alina Albertine Warnecke, Julius Wagner und Marius Wenker.

Liu Yang

Liu Yang wurde 1986 in der Provinz Sichuan geboren und promovierte in Physik.


Kapsel-Crew 05

Martha Burger gründete das artist collective »Francis Benefiz« und studierte Illustration an der Burg Giebichenstein in Halle und an der UdK in Berlin. Wir lernten Martha 2019 auf der Miss Read kennen. Für die dritte Kapsel-Ausgabe »Die perfekte Diagnose« zeichnete sie den Schreibtisch von Jiang Bo.


Julia Dorsch studiert Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt als Dichterin und Sprachkunstvermittlerin in Berlin. Sie ist Mitglied des Lyrikkollektivs »das ad hoc«. Julia schrieb im Kapsel-Workshop mit Tim Holland und Anja Kümmel bei unserer Diskussionsreihe im Acud einen Gedichtzyklus zu Jiang Bo, nachzulesen im Sammelband »Sechs Geschichten von heute über morgen«.


Lukas Dubro startete das Kapsel-Projekt im Jahr 2017 mit der ersten Ausgabe des Magazins. In diesem Heft ist er zum ersten Mal als Autor dabei. Am besten ist er gerade in Paris zu erreichen, wo er weiterhin intensiv Chinesisch lernt.


Anja Engst studiert Literaturwissenschaft in Frankfurt (Oder) und Literarisches Schreiben in Leipzig und wohnt in Berlin. Sie ist Teil des Lyrikkollektivs »das ad hoc« und partizipierte am Kapsel-Workshop im Acud, im Rahmen dessen sie Gedichte zu Jiang Bo (in: »Sechs Geschichten von heute über morgen«) verfasste.


Anna Hetzer veröffentlicht Lyrik, Essays und Übersetzungen. Zuletzt erschien ihr Gedichtband »Pandoras Playbox« (Verlagshaus Berlin, 2022). Aktuell promoviert sie zu Science-Fiction an der TU Berlin. Anna war bei unserer Unkonferenz im LCB am Wannsee im Frühjahr 2022 dabei, bei der es darum ging, die Potenziale spekulativer Literatur zu erkunden. Die Resultate finden sich im Sammelband »Kollaps und Hope Porn. 13 Zukunftsaussichten«, der im Oktober 2022 erschien.


Tim Holland ist Autor, Literaturvermittler und Co-Verleger von hochroth München. 2022 erschien sein zweiter Gedichtband »wir zaudern, wir brennen« bei Matthes & Seitz Berlin. Zusammen mit Lukas Dubro organisierte er im LCB die »Unkonferenz Spekulativen Fabulierens« und gab die Anthologie »Kollaps und Hope Porn. 13 Zukunftsaussichten« heraus.


Jiang Zhenyu arbeitet als Experte in der Chinesischen Akademie für Science-Fiction und im Auswahlgremium für den wichtigsten Literaturpreis für das Genre in China. Er ist zudem ein bedeutender Erforscher chinesischer Science-Fiction. Für unsere Sonderausgabe »Träume« schrieb er über positive Zukunftsvisionen in der chinesischen Science-Fiction.


Christoph Köster arbeitet von Berlin aus als selbständiger Illustrator für Zeitungen, Magazine und Verlage und lehrt als Dozent am Lette Verein im Fach Illustration. Seit dem zweiten Heft war Christoph bei jeder Kapsel-Ausgabe dabei – auch in dieser darf er nicht fehlen.


Robert Löbel entwirft schrullige, mystische und fröhliche Figuren. Wie Christoph Köster wirkt Robert bei Kapsel seit der zweiten Ausgabe als Illustrator mit.


Felix Meyer zu Venne kam kurz nach der ersten Ausgabe zur Kapsel dazu und hält seitdem den Kontakt nach China, sucht die Geschichten aus und übersetzt sie. Seit diesem Heft ist er Mitherausgeber. In Berlin unterrichtet er Chinesisch und gibt an der HU Berlin Kurse zur chinesischen Literatur.


Rudi Nuss lebt als freier Autor in Berlin. »Die Realität kommt« (Diaphanes, 2022) ist sein erster Roman. Seine Antwort auf Liu Yangs Kurzgeschichte ist bereits sein dritter Text für Kapsel.


Claudia Schramke dürften viele Kinofans kennen, ohne sich dessen bewusst zu sein: Ihr frecher Bär mit der Brille zierte die Plakate der Berlinale 2021 und 2022. Und auch 2023 gestaltete sie wieder die Festivalgrafik. Für unsere Anthologie »Sechs Geschichten von heute über morgen« zeichnete sie die Kröte aus Chi Huis »Regenwald«.


Chong Shen war schon Teil des Kapsel-Teams, als das Projekt nur eine Idee war, die beim gemeinsamen Mittagessen in der Mensa der FU Berlin stetig weiterentwickelt wurde. Er hat an jeder Übersetzung mitgearbeitet. Chong promovierte in Germanistik in Berlin. Derzeit doziert er an der Fudan-Universität in Shanghai.


Julius Wagner zeichnet, malt und cuttet in Leipzig cute faces und schwierige Formen mit schmierigen Kreiden und bröckeligen Minen. Für die neue Kapsel hat er sich die Hände gewaschen, an den Computer gesetzt und flimmernde Ebenen gestapelt.


Regina Kanyu Wang ist nicht nur eine der weltweit bekanntesten Autorinnen der chinesischen Science-Fiction, sondern auch eine ihrer wichtigsten Vermittler:innen und Erforscher:innen. Sie promoviert zurzeit in Oslo. Die Anthologie »Sechs Geschichten von heute über morgen« enthält ihre Geschichte »Das verlorene Paradies«.


Alina Albertine Warnecke studierte Intermedia in Köln und Visuelle Kommunikation in Berlin und ist seitdem in der Kreativbranche der Stadt unterwegs. Alina war beim Workshop mit Ruohan Wang und Marius Wenker mit dabei, den wir während unserer Diskussionsreihe im Acud (2019–2020) durchgeführt haben.


Peter Watts gewann 2010 für seine Kurzgeschichte »The Island« den Hugo-Award. Er machte seinen Doktor in Meeresbiologie in Kanada und schrieb einige Romane und viele Kurzgeschichten. Wir freuen uns sehr, dass er exklusiv für das Kapsel-Magazin einen Essay zu Liu Yangs Geschichte verfasst hat.


Marius Wenker, verantwortet seit Beginn die Gestaltung des Kapsel-Projekts. Vor Kapsel gaben Lukas Dubro und er das Fanzine »Cartouche« heraus. Er studierte an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin und der Faculdade de Belas-Artes in Lissabon.


Konrad Winkler arbeitet seit der dritten Ausgabe an den Übersetzungen mit und liest die Kapsel-Hefte Korrektur. Als King Konane produziert er stimmungsvolle Soundscapes – nachzuhören auf dem neuen Album »Oubliette«, das im Dezember 2022 erschienen ist.


Presse

»An der Grenze zwischen Physik und Philosophie und in klarer, auf ihren wesentlichen Kern reduzierter Sprache entfaltet Liu Yang sein spektakuläres Gedankenexperiment, das als hochaktuelles Plädoyer für Ruhe und Achtsamkeit gelesen werden kann.«

Moment...