Kollaps und Hope Porn

Kollaps und Hope Porn

13 Zukunftsaussichten

Umschlag von:
Marius Wenker
offene Fadenheftung
ISBN
978-3-87512-855-0
24,00 €
(brutto)

Eine von Lukas Dubro und Tim Holland herausgegebene Anthologie mit Texten von

13 Autor*innen

Wir leben auf einem beschädigten Planeten. Die Zukunft ist ungewiss. In dieser Ungewissheit suchen wir nach Erzählungen, die unseren Ängsten, Wünschen und Hoffnungen Raum geben. Science-Fiction und Spekulatives Fabulieren haben das Potential, solche Räume zu öffnen, in denen über Welten nachgedacht werden kann, die es (noch) nicht gibt. Wie diese aussehen und wie wir von ihnen erzählen können, darüber wollten wir sprechen.

Ende April 2022 trafen sich im Literarischen Colloquium Berlin 13 Autor:innen zu einer ersten »Unkonferenz Spekulativen Fabulierens«. An drei Tagen wurde gemeinsam nachgedacht und diskutiert: Wie sieht die Welt in 50, 100 oder 200 Jahren aus, wie verhalten sich die Pole »Science« und »Fiction« zueinander, und wie könnte ein »Queer Utopia« aussehen? Am Ende formulierten wir Vorhaben, die in den kommenden Wochen umgesetzt werden sollten. Eines davon war der jeweilige Textbeitrag zur vorliegenden Anthologie. Die Zukunft ist ungewiss. So finden sich in den 13 Textbeiträgen auch unterschiedliche mögliche Zukünfte. Mit Texten von Jumoke Adeyanju, Svenja Viola Bungarten, Lukas Dubro, Joshua Groß, Anna Hetzer, Tim Holland, Samuel J. Kramer, Benedikt Kuhn, Anja Kümmel, Rudi Nuss, Anne Oltscher, Philipp Schönthaler, Maxi Wallenhorst.

Die Anthologie »Kollaps und Hope Porn. 13 Zukunftsaussichten« entstand im Rahmen von »Zukunftsaussichten. Eine Unkonferenz Spekulativen Fabulierens« (29. April bis 1. Mai 2022), einem Projekt des Literarischen Colloquiums Berlin und des Kapsel Magazins, in Zusammenarbeit mit Acud Macht Neu und MaroVerlag, freundlich unterstützt von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.


Autor*innen

Jumoke Adeyanju, geboren 1992, ist Dichterin, Kuratorin, Tänzerin und Klangkünstlerin. Ihre Arbeit berührt Themen wie (diasporische) Erinnerung und spirituelle Grenzräume. Ihre Gedichte und Übersetzungen wurden in der Anthologie »Kontinentaldrift – Das Schwarze Europa« (Wunderhorn, 2021) veröffentlicht.


Svenja Viola Bungarten, geboren 1992, studierte Szenisches Schreiben in Berlin und Arts and Politics in London. 2022 erhielt sie für »Die Zukünftige« den dritten Else-Lasker-Schüler-Stückepreis. In ihren aktuellen Arbeiten beschäftigt sie sich mit Glitchfeminism und Gegenerzählungen im digitalen wie theatralen Raum.


Lukas Dubro, geboren 1987, lebt zwischen Berlin und Paris. 2017 startete er die Zeitschrift Kapsel für Science-Fiction- Literatur aus China. Seit Anfang 2018 arbeitet er frei bei der Deutschen Presse-Agentur.


Anna Hetzer, geboren 1986, veröffentlicht Lyrik, Essays und Übersetzungen. Zuletzt erschien »Pandoras Playbox« (Verlagshaus Berlin, 2022). Aktuell promoviert sie zu Science-Fiction an der TU Berlin.


Tim Holland, geboren 1987, studierte nach einer Ausbildung zum Buchhändler am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er ist Literaturvermittler und Co-Verleger von hochroth München. 2022 erschien sein zweiter Gedichtband »wir zaudern, wir brennen« (Matthes & Seitz Berlin).


Joshua Groß, geboren 1989, studierte Politologie, Ökonomie und Ethik der Textkulturen in Erlangen. Nach »Flexen in Miami« (2020) und »Entkommen« (2021) erschien 2022 sein Roman »Prana Extrem« (Matthes & Seitz Berlin).


Samuel J. Kramer, geboren 1996, schreibt und spricht, häufig über die Zerstörung planetarer Lebensgrundlagen. Seine Texte werden weltweit performt und in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. Zuletzt gab er die Anthologie »Poetry for Future – 45 Texte für Übermorgen« heraus (Satyr, 2020).

Anja Kümmel, geboren 1978, studierte Gender-Studies und Spanisch in Los Angeles, Madrid und Hamburg. Seit 2009 ist sie freie Autorin und Journalistin. Zu ihren literarischen Veröffentlichungen zählt der dystopische Roman »V oder die Vierte Wand« (Hablizel, 2016).


Benedikt Kuhn, geboren 1994, studierte Literarisches Schreiben und Philosophie in Leipzig, aktuell Kulturwissenschaften in Lüneburg. Texte sowie schriftbasierte Video- und Performancearbeiten für das Haus für Poesie und die Volksbühne Berlin. Seine Hauptinteressen sind Theoriefiktion sowie visuelle und experimentelle Poesie.


Anne Oltscher, geboren 1993, studierte Bildungs- und Erziehungswissenschaften sowie Literarisches Schreiben in Berlin und Leipzig. Arbeitet zurzeit an Texten zu Computerspielen, Ferienhaussiedlungen und Mooren. Veröffentlichungen in Edit und Tippgemeinschaft.


Rudi Nuss, geboren 1994, lebt als freier Autor in Berlin. Bei der Epilog – Zeitschrift zur Gegenwartskultur ist er als Redakteur tätig. »Die Realität kommt« (Diaphanes, 2022) ist sein erster Roman.


Philipp Schönthaler, geboren 1976, schreibt Fiction und Nonfiction. Er interessiert sich für digitale Technologien und ihre Beziehung zur Literatur. 2022 erschien seine Studie »Die Automatisierung des Schreibens & Gegenprogramme der Literatur« (Matthes & Seitz Berlin).


Maxi Wallenhorst, geboren 1993, lebt in Berlin. Neben dem literarischeren Schreiben, Performancedramaturgie sowie Theorie zu trans Ästhetik und dissoziativer Poetik. Zuletzt erschienen Essays in Texte zur Kunst, Interjection Calendar und im e-flux journal.


Marius Wenker, geboren 1980, ist Typograph und Zeichner. Er studierte an der Kunsthochschule Weissensee in Berlin und der Faculdade de Belas-Artes in Lissabon. Seit 2017 verantwortet er die Gestaltung des Kapsel-Projekts.


Presse

Joshua Groß sprach mit Nora Karches im Büchermarkt des Deutschlandfunk am 14. November 2022 um 16:20 Uhr

Samuel J. Kramer las den Text aus der Anthologie »Kollaps und Hope Porn« auf der Frankfurter Buchmesse. Es moderierten die Herausgaber Lukas Dubro und Tim Holland.

»eine Anthologie mit heißer brandaktueller Sciencefiction«

»Was die Anthologie nebst sprachlich besonders starken Texten so lesenswert macht, das ist die Gleichzeitigkeit von Erzählen und Reflexion. Immer wieder geht es darum, wo sich die Literatur (und mit ihr ihre Urheber) zwischen ›Kollaps‹ und ›Hope Porn‹ verorten kann. Unter Letzterem ist eine obszön zur Schau gestellte, zwanghaft affirmierte Hoffnung zu verstehen, vorgetragen als Antwort auf eine zynisch apokalyptische Grundstimmung.«

Zeitgleich zur Publikation geht auch der Kapsel-Podcast zum Spekulativen Fabulieren von Sophie Warmbrunn online. In der ersten Folge mit den Unkonferenz-Teilnehmenden Anna Hetzer und Rudi Nuss sowie Wolfgang Tress, einer der Gründer der Berliner Science-Fiction-Buchhandlung Otherland. Mit Musik von Ella Zwietnig.

Moment...