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Kapsel 04 - Träume
Fantastische Geschichten aus China
mit vielen Illustrationen in vier Sonderfarben
Kapsel gibt es übrigens auch im Abo!
Eine von Lukas Dubro und Felix Meyer zu Venne herausgegebene Zeitschrift mit Texten und Illustrationen von der
Kapsel-Crew
In dieser besonderen vierten Kapsel-Ausgabe begeben wir uns ein weiteres Mal auf die Suche nach besonderen Ideen, die eines Tages Wirklichkeit werden könnten. Und so präsentieren wir Ihnen drei kurze Erzählungen von Baoshu, Anja Kümmel und Anna Wu, sowie poetische Utopien von Tim Holland.
Wir haben vier Autorinnen und Autoren aus China und Deutschland gefragt, wie diese sich ausgehend vom Hier und Jetzt eine bessere Zukunft vorstellen. Wir haben sie träumen lassen. Es gab nur eine einzige Vorgabe: Ihre Vision musste positiv sein. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, die von allen auf eindrucksvolle Weise gelöst wurde.
In der vierten Ausgabe, einem Sonderheft, träumen Baoshu, Anja Kümmel, Tim Holland und Anna Wu von einer besseren Welt. Ihre Visionen diskutieren und illustrieren: Ann Cotten, Josefine Rieks, Hendrik Otremba, Jiang Zhenyu, Ruohan Wang, Haojun Pan, Yuan Wang, Julia Krusch, Christoph Köster und Robert Löbel. Kadavar und Ella Zwietnig haben zwei der Geschichten für ein zusätzlich erhältliches Hörspiel vertont.
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Die Kapsel-Ausgabe 04 ist im Frühwerk-Verlag erschienen, kann aber über den Maro Verlag bestellt werden.
Kapsel-Crew 04
Baoshu (auch Li Jun genannt) hatten wir schon lange auf dem Kapsel-Radar – jetzt ist er endlich Teil der Crew! Baoshu hat Philosophie studiert und wurde in China für »The Redemption of Time« gefeiert, seine Fortsetzung von Liu Cixins Reihe »Die drei Sonnen«. Baoshu mag an Science-Fiction, dass in ihr Wissenschaft, Politik und Philosophie kollidieren und Wurmlöcher zu anderen Welten öffnen. Sein Schreiben sieht er als Weg, die Verbindung zu diesen Welten aufrecht zu erhalten.
Anja Kümmel versteht ihre Geschichten weniger als Science-Fiction. Vielmehr, so sagt sie, betreibt sie in ihnen spekulative Möglichkeitsforschung: All ihre Texte beinhalten fantastische Elemente und bewegen sich damit jenseits des realistischen Erzählens. Das Projekt, an dem sie gerade arbeitet, ist eine autobiografische Spurensuche, in der sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander vermischen. Ihr letzter Roman »V oder die Vierte Wand« aus dem Jahr 2016 ist ähnlich dicht erzählt wie die Kurzgeschichte in dieser Ausgabe.
Lukas Dubro startete das Kapsel-Projekt im Jahr 2017 mit der ersten Ausgabe des Magazins. Am besten ist er gerade in Montreuil zu erreichen, wo er nicht mehr nur intensiv Chinesisch lernt.
Yuan Wang bewegt sich frei zwischen Grafikdesign und Fine Art. In Yuans Arbeiten lässt sich nicht nur exzellentes Grafikdesign entdecken, findet Ruohan. Es steckt auch viel Humor in seinen Bildern, was diesen im Vergleich zum sonst kühlen zeitgenössischen Grafikdesign sehr viel Wärme verleiht. Gerade arbeitet er an der Verpackung für einen schwarzen Tee, der zufällig aus PJs Geburtsstadt kommt. Für Kapsel 04 hat er den Versepos von Tim Holland bebildert.
Tim Holland ist Autor, Literaturvermittler und Co-Verleger von hochroth München. 2022 erschien sein zweiter Gedichtband »wir zaudern, wir brennen« bei Matthes & Seitz Berlin. Zusammen mit Lukas Dubro organisierte er im LCB die »Unkonferenz Spekulativen Fabulierens« und gab die Anthologie »Kollaps und Hope Porn. 13 Zukunftsaussichten« heraus (Maro, 2022).
Christoph Köster arbeitet von Berlin aus als Illustrator für Zeitungen, Magazine und Verlage und lehrt als Dozent am Lette Verein im Fach Illustration. Seit dem zweiten Heft war Christoph bei jeder Kapsel-Ausgabe dabei. Er ist außerdem Mitbegründer des legendären Kapsel Stammtischs.
Haojun Pan und Yuan Wang werden von Ruohan wegen ihres Mutes und ihrer Leidenschaft bewundert. Haojun, auch PJ genannt, setzt sich in seinen Illustrationen und Animationen mit dem Leben in der modernen Großstadt auseinander. Ruohan schätzt seine Bilder für ihren Detailreichtum und die Stille, die ihnen innewohnt. PJs Stil erinnert an alte Schwarz-Weiß-Filme. Zu seinen Lieblingsmusikern gehören Domenique Dumont und G. S. Schray, die er in seinen Animationsprojekten unterzubringen versucht. Er hat die Geschichte von Anja Kümmel illustriert.
Julia Krusch hält die Dinge, die sie erlebt, in kraftvollen Buntstiftzeichnungen fest. Für ihr neuestes Buch »Supernumerary« schipperte sie mit einem Containerschiff über den Atlantik. Nachdem wir die Geschichte von Anja Kümmel gelesen hatten, wussten wir sofort, wer sie illustrieren muss. Wir freuen uns, dass Jule seit der ersten Ausgabe Teil der Crew ist.
Robert Löbel animierte letzten Sommer seinen ersten Musikclip für die Sängerin Johanna Zeul und den Trailer für das Filmfest Dresden. Jetzt lernt er 3D. Wir freuen uns schon auf die Figuren, die dabei rauskommen werden. Einen kleinen Teaser gibt es in dieser Kapsel. Seine Illustration zum Versepos von Tim Holland ist Roberts dritter Beitrag seit dem Start der Kapsel.
Felix Meyer zu Venne ist kurz nach der ersten Ausgabe zur Kapsel dazugekommen und hält seitdem nicht nur den Kontakt nach China, sondern sucht – inzwischen als Mitherausgeber – die Geschichten aus und übersetzt sie. In Berlin unterrichtet er Chinesisch und forscht an der HU Berlin zu chinesischem Theater.
Josefine Rieks hatte für das dritte Heft eine Fortsetzungsgeschichte zur Erzählung von Jiang Bo geschrieben, die uns so gut gefallen hat, dass wir sie gleich um einen weiteren Brief gebeten haben. Zuletzt erschien von Josefine der Roman »Serverland«, in dem das Internet abgeschaltet wurde und nun in riesigen Hallen lagert.
Anna Wu oder auch Wu Shuang, schreibt Geschichten, die auch Filme sein könnten. Kein Wunder, arbeitet sie doch auch als Drehbuchautorin beim Fernsehen. Lesen Sie unbedingt die Geschichte »Das Restaurant am Ende des Universums: Laba-Porridge«, die wir für den Sammelband »Zerbrochene Sterne« von Ken Liu übersetzt haben! Als große Fans von Kung-Fu-Stories freuen wir uns sehr, dass ebenjene Kampfkünste in Annas Geschichte für diese Ausgabe zum Einsatz kommen.
Ruohan Wang hatte 2020 viel zu tun. Für Nike entwarf sie ihren ersten Sneaker, an der School of Visual Arts in New York gab sie einen Kurs in Illustration. Im Dezember startete dann noch ein Design-Projekt für das Goethe-Institut in China. Ruohan mag es bunt, wir lieben ihre Prints. Für diese Ausgabe hat sie die Geschichte von Anna Wu illustriert und außerdem noch den Kontakt zu ihrem Lieblingsillustrator und ihrem Lieblingsgrafikdesigner aus China hergestellt: Haojun Pan und Yuan Wang.
Ann Cotten verwendet in ihrem Lesernnniebrief, den sie für diese Ausgabe geschrieben hat, »polnisches Gendering«: Alle für alle Geschlechter notwendigen Buchstaben werden dabei in gefälliger Reihenfolge ans Wortende geschrieben. Warum polnisch? Wegen der polnischen Reihung beim Coden.
Marius Wenker verantwortet seit Beginn die Gestaltung des Kapsel-Projekts. Vor Kapsel gaben Lukas Dubro und er das Fanzine Cartouche heraus. Er studierte an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin und der Faculdade de Belas-Artes in Lissabon.
Hendrik Otremba hat 2019 seinen zweiten Roman »Kachelbads Erbe« veröffentlicht, in dem er im Kontext der Kryonik ein retrofuturistisches Gedankenspiel unternimmt. Gerade arbeitet er an seinem dritten Roman. Er mag an Science-Fiction, dass sich dank ihr die Gegenwart noch während des Stattfindens reflektieren lässt. Und auch die Chance eines zeitweisen Eskapismus findet er nicht uninteressant. Um das Potenzial des Genres geht es auch in seinem Leserbrief zu Baoshus Geschichte.
Jiang Zhenyu beschäftigt sich schon lange mit Science-Fiction. Er möchte, dass das Genre von allen genossen und verstanden wird. Science-Fiction zu lesen, halte jung und führe zum Weltfrieden. Jiang Zhenyu leitet die Chinesische Akademie für Science-Fiction und ist im Auswahlgremium für den wichtigsten Literaturpreis für das Genre in China aktiv. In seinem Essay geht er auf die Suche nach positiven Zukunftsvisionen in der chinesischen Science-Fiction.
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