Spuren einer animistischen Ontologie im Werk von Mary Austin

Christina Anna Hirson

Spuren einer animistischen Ontologie im Werk von Mary Austin

352
Seiten
Softcover
ISBN
978-3-87512-852-9
20,00 €
(brutto)

Als Naturschriftstellerin und Essayistin verfasste die Amerikanerin Mary Hunter Austin (1868-1934) kanonisch gewordene Werke über die kalifor­nischen Wüstengebiete wie The Land of Little Rain, Lost Borders, The Flock oder The American Rhythm.

Ihr Gesamtwerk wurde in der internationa­len englischsprachigen Amerikanistik bisher eingehend in den Bereichen Gender und Regionalismus untersucht. Die vorliegende Studie wählt einen bisher kaum beachteten Weg, welcher den Spuren einer animisti­schen Ontologie in ausgewählten Werken der Autorin nachgeht und diese als solche identifiziert. Die von Austin entworfenen Beschreibungen und Bilder fügen die marginalisierte indigene Bevölkerung jener ariden Gegenden, deren Glaubenssysteme und Ritualwesen, die sie umgebende Tier- und Pflanzenwelt, Topographie und Wetterverhältnisse in das literarische Gesamtbild ein.

Die von Austin entworfenen Beschreibungen und Bilder fügen die marginalisierte indigene Bevölkerung jener ariden Gegenden, deren Glaubenssysteme und Ritualwesen, die sie umgebende Tier- und Pflanzenwelt, Topographie und Wetterverhältnisse in das literarische Gesamtbild ein. Die animistische Lesart erfährt Legitimation durch Zuhilfe­nahme von theoretischen Bezugsrahmen der Kulturökologie und der jüngeren Anthro­pologie, vertreten durch Philippe Descola, Eduardo Viveiros de Castro oder Keith Basso, aber auch Erkenntisse früher Ethnographen wie Franz Boas oder Irving A. Hallowell. Durch einen souveränen Blick auf Bildsprache, Perspek­tivik und Darstellungsweise werden diese zahlreich vorhandenen Spuren manifest. Im Zuge dessen unter­streicht die Studie eine aktuelle Brisanz hinsichtlich der Frage, wie die Bedingt­heit der Umwelt auf die kulturelle Entwicklung der Menschheit einwirkt. Der animistische Blickwinkel mündet in ein Verständnis auch nicht-menschlicher Kulturformen und bietet die Erfahrung einer erweiterten Sichtweise auf den amerikanischen Westen und seiner Historie.

Christina Anna Hirson

Christina Anna Hirson studierte Europäische Ethnologie, Amerikanistik und Komparatistik an der Universität Augsburg. Sie lebt in Augsburg und arbeitet mit Kindern und Jugendlichen sowie im Verlagswesen.

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