Jungfernstieg

Daniel Dubbe

Jungfernstieg

oder die Schüchternheit

120
Seiten
Umschlag von:
Walter Hartmann
Paperback
ISBN
978-3-87512-288-6
14,00 €
(brutto)

Dies ist Daniel Dubbes persönlichstes Buch. Er hat am Jungfernstieg 1969 gewohnt und läßt jetzt - 30 Jahre später - diese Zeit wie gelungene Fiktion, wie gut eingefädelte Szenen wieder lebendig werden.

Ja, am Jungfernstieg habe ich 1969 wirklich gewohnt, Treffpunkt war das legendäre »Campari« am Gänsemarkt, Hubert Fichtes »Palette« lag nur ein paar Schritte entfernt, gehörte allerdings damals schon der Vergangenheit an. Wie alle Intellektuellen las ich Bloch, Marcuse und Adorno, aber auch Arthur Schopenhauer, ein schlauer Winkelzug von mir, denn damit war ich weitgehend gegen die Einflüsterungen falscher Propheten gefeit. Es gibt aus dieser Zeit, den 1960ern, keine persönlichen, schriftlichen Zeugnisse, nicht einmal eine Postkarte existiert. Dank Albert Camus war ich auf die Idee verfallen, eines Tages vielleicht Schriftsteller zu werden, falls ich mich nicht vorher umbrachte. Sartre bestärkte mich in meinen übergeschnappten Ideen. Pavese, was ihn anging, so verwandelte ich ihn kurzerhand zum Gleichaltrigen. Raymond Chandler brachte mich darauf, dass Heldenrollen auch nicht zu verachten sind …

Daniel Dubbe

Daniel Dubbe (*1942) studierte Romanistik und Germanistik in Hamburg, Göttingen und Aix-en-Provence. 1975 promovierte er mit einer Arbeit über Henri Michaux. Zwischen 1974 und 1983 gab er zusammen mit Christoph Derschau, Bernd Cailloux, Kiev Stingl u.a. die Zeitschrift »Boa Vista« heraus. Seit 1975 arbeitet er freischaffend für den Rundfunk und verschiedene Zeitungen (Reisereportagen, Essays und Literaturkritiken). Zusammen mit Uwe Schrader schrieb er die Drehbücher zu den Filmen »Kanakerbraut« (1983) und »Mau Mau« (1991). Eigene literarische Arbeiten veröffentlichte der von Helmut Heißenbüttel geförderte Autor seit Mitte der siebziger Jahre zunächst vor allem in den »little mags« wie »Boa Vista«, »Gasolin 23«, »Hermannstr. 14« und »Krachkultur«. Eine größere Öffentlichkeit erreichte er 1984 mit der Veröffentlichung seiner Erzählungssammlung »Wilde Männer, wenig Frauen«. Auch sein 1995 erschienener erster Roman »Bessere Tage« überzeugte die Kritik. Die 2002 publizierte Sammlung »Hart auf hart« lieferte einen repräsentativen Querschnitt aus seinem erzählerischen Schaffen. Mit der 2005 erfolgten Veröffentlichung von »Tropenfieber« bewies er sein Talent auch für den Kriminalroman. Seine beiden Interview-Bücher mit Thorwald Proll (2003) und Gabriele Rollnik (2004) lieferten wichtige Beiträge zur Diskussion über die RAF und die Bewegung 2. Juni. Daniel Dubbe lebt in Hamburg.


Presse

»Die Prosa von Daniel Dubbe macht vollkommen glücklich.«

»Oder haben Sie mal etwas von Daniel Dubbe gehört oder gelesen? Geben Sie zu, sie wissen nicht einmal, wie der Mann aussieht, weil Sie ihn noch nie in einer Talkshow gesehen haben. Dabei hat er eine Biografie, die sich sehen lassen kann.«

Moment...