Lisel Mueller

Lisel Mueller (geboren als Elisabeth Annedore Neumann am 8. Februar 1924 in Hamburg) war eine deutsch-amerikanische Dichterin und Übersetzerin.

Lisel Muellers Eltern waren der Reformpädagoge Fritz C. Neumann (1897–1976) und die Lehrerin Ilse Burmester (* 1899 – † 1953). Fritz C. Neumann war bis 1930 Lehrer an der Lichtwarkschule und danach an einem Hamburger Realgymnasium tätig. Er wurde nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 aus dem Schuldienst entlassen und fand zeitweise Arbeit als Lehrer an Exilschulen für deutsche Flüchtlinge in Frankreich und Italien. 1937 gelang ihm die Einreise in die USA 1939 konnte er seine Frau und seine zwei Töchter nachholen. Er fand in Indiana zunächst eine Stelle als Deutsch- und Französischlehrer am Evansville College in Evansville, wo sich die Familie auch niederließ.

Lisel graduierte 1944 an der University of Evansville. Sie heiratete den Musikwissenschaftler Paul E. Mueller, der als Verlagslektor in einem juristischen Fachverlag arbeitete und mit dem sie zwei Kinder bekam. Sie wohnten in Lake Forest, Illinois. Paul E. Mueller starb 2001. Seit seinem Tod hat Lisel Mueller nichts mehr veröffentlicht.

Lisel Mueller unterrichtete zeitweise Literatur an der University of Chicago, am Elmhurst College in Elmhurst (Illinois) und am Goddard College in Plainfield (Vermont). 1965 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband, Dependencies. Ihre Essays und Gedichte wurden in verschiedenen Zeitschriften gedruckt, so im Chicago Review, in Ploughshares, im New England Review und in Poetry. Mueller übersetzte Gedichte von Marie Luise Kaschnitz und Texte von Anna Mitgutsch ins Englische.

Der 1980 erschienene Band The Need to Hold Still erhielt 1981 den National Book Award für Lyrik und der Band Alive Together 1997 den Pulitzer-Preis für Dichtung. Im Jahr 2002 erhielt Mueller den hochdotierten Ruth Lilly Poetry Prize.  2019 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. »Lisel Mueller wurde für ihre Verdienste als Lyrikerin und Übersetzerin ausgezeichnet«, so das Ordensreferat. Gewürdigt werde ihr Lebenswerk. Trotz dieser Anerkennung ist Lisel Mueller in Deutschland kaum bekannt. Der zweisprachige Band »Brief vom Ende der Welt« mit ausgewählten Gedichten, ist die einzige Veröffentlichung, die es von ihr auf Deutsch gibt.

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